Geflohen, Verboten, Ausgeschlossen
Buchvorstellung und Diskussion
Jahrzehntelang wurden sie als „Terroristen“ verunglimpft und ihre Organisationen als „Hauptfeind der inneren Sicherheit“ diffamiert: Kurdinnen und Kurden in Deutschland. Obwohl diese Menschen einst aus ihrer Heimat geflohen sind, um Schutz vor Krieg und Verfolgung zu finden, kriminalisiert der Westen und insbesondere Deutschland fast alle Organisationen der kurdischen Diaspora. Diese Politik wird bis heute mit dem PKK-Verbot von 1993 gerechtfertigt. Jede Bundesregierung, gleich welcher Farbkonstellation, hat diese antikurdische Politik bisher fortgeführt. Erstmals zeigen Alexander Glasner-Hummel, Monika Morres und Kerem Schamberger, mit welch autoritären Methoden Kurdinnen und Kurden hierzulande mundtot gemacht werden. Sie stellen fest: Die Repression gegen die kurdische Bewegung ist ein deutsches Demokratiedefizit.
Das Buch zeigt anhand beispielhafter Fälle, mit welch perfiden Mitteln der deutsche Staat die kurdische Community durch Einschüchterung und Kriminalisierung systematisch mundtot machen will. Gerechtfertigt wird dies immer mit dem PKK-Verbot von 1993. Seit mittlerweile 30 Jahren bildet es die Grundlage für Verfolgung aller, denen man nachsagt, sie würden sich mit der kurdischen Freiheitsbewegung solidarisieren oder sie unterstützen. In der breiten medialen Öffentlichkeit ist die Repression gegen die kurdische Diaspora dagegen meist kein Thema.
Der Referent Alexander Glasner-Hummel studierte Soziologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Parallel zum Studium war er journalistisch für die bundesweite Studierendenzeitung critica aktiv. Derzeit promoviert er in den Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema »Die Wirkungen von Repression auf Öffentlichkeit«.
Mittwoch 03.07.2024
ab 19 Uhr: veganes Essen
ab 20 Uhr: Vortrag und Diskussion
Ort: in der Hausbar der Schellingstraße 6